3 grundlegende Techniken des Keramikmodellierens

Es gibt verschiedene Techniken zum Modellieren von Keramik:

  • die handgefertigte,
  • die mit Hilfe einer Töpferscheibe hergestellte und
  • die Gusstechnik.

Jede hat ihre Schwierigkeiten, ihre Vor- und Nachteile.

Arten der Handmodellierung

Es gibt 3 Arten der Handmodellierung, und zwar:

  • Kneifen
  • Rollen
  • Glätten

Will man eine große Anzahl gleicher Stücke herstellen, eignet sich keine dieser Methoden.

Man kann mittels dieser Techniken jedoch Behälter, insbesondere offene Gefäße, z. B. Becher oder Teller herstellen. Man benötigt kein Werkzeug und der Vorgang ist einfach, deshalb sind diese Methoden ideal für Anfänger in der Welt der Keramik.

Kneifen

Bei der Quetschtechnik wird der Ton durch direkten Druck mit den Händen und Fingern in Form gebracht, meist mit Daumen, Zeige- und Mittelfinger. Die Technik ist sehr intuitiv, einfach und schnell zu erlernen.

Mit dieser Technik kann man offene Formen wie Becher, Teller oder Töpfe in verschiedenen Formen herstellen.

Wie man eine Tasse mit der Kneiftechnik herstellt

  1. Als Erstes sollten Sie den Ton mit etwas Wasser gut durchkneten, damit keine Luftblasen zurückbleiben die Beschädigungen zur Folge haben können.
  2. Formen Sie den Ton mit den Handflächen zu einer Kugel.
  3. Machen Sie mit dem Daumen der freien Hand ein Loch in die Mitte des Balles. Es ist wichtig, dass Sie nicht zu stark drücken, denn es sollte nur ein flaches Loch entstehen. Auf keinen Fall sollte der Ton durchgestochen werden, es sei denn, Sie wollen einen Doughnut und keine Tasse machen.
  4. Sobald das Loch etwa 1,5 cm tief ist, drücken Sie den Ton von der Mitte aus nach außen, um das Loch zu vergrößern.
  5. Drücken Sie den Ton vom Boden bis zur Öffnung des Stücks und drehen Sie es langsam in der Hand um, so dass alle Wände die gleiche Höhe und Dicke haben. Mit den Fingerspitzen können Sie die gewünschte Form geben, während Sie das Stück mit der anderen Hand festhalten.
  6. Um sicherzugehen, dass das Stück keine Fehler aufweist, dass keine Teile stärker bearbeitet sind als andere und dass die Öffnung der Tasse gerade ist, können Sie Ihr Stück auf einen Tisch legen. So sehen Sie, ob die Tasse aufrecht steht und ob eine Seite höher ist als die andere. Sie bestimmen, wie dick oder wie hoch die Wände sein sollen.
  • Sobald die Formgebung beendet ist, bei 800°C bis 1.200°C für etwa 2-3 Stunden backen.
  • Nach dem Abkühlen können Sie Ihr Werk mit Rosetta- oder Produart-Acrylfarben oder mit anderen Maltechniken nach Belieben verzieren.

Mit den gleichen Schritten können Sie jede beliebige Keramikform herstellen, nicht nur Tassen. Alles, was Sie brauchen, ist Ihre ganze Energie und Kreativität!

Entnommen von Domestika

Vorteile

  • Da es sich um ein manuelles Verfahren handelt, können Sie die von Ihnen gewünschte Form beliebig wählen.
  • Das Einzige, was das Endergebnis beeinflusst, ist die Handhabung der Keramik zwischen Ihren Händen und nicht die Geschwindigkeit der Töpferscheibe.
  • Unvollkommenheiten lassen sich leichter ausbessern, weil man diese sofort mit den Fingern beheben und die Keramik nach Wunsch anpassen kann.

Nachteile

  • Wenn Sie als Anfänger den Ton zu lange in den Händen halten, erhitzt er sich und verliert seine Feuchtigkeit und Plastizität. Man kann jedoch seine Hände ein wenig mit Wasser befeuchten, damit sie die richtige Temperatur für Keramik haben und schon kann man weitermachen.
  • Wenn der Ton Risse bekommt, liegt das daran, dass er austrocknet und dadurch schwieriger zu bearbeiten ist.
  • Manchmal ist es auch etwas schwierig, seine Vorstellungen umzusetzen.

Ist diese Technik empfehlenswert?

Wenn Sie gerade erst in die große Welt der Keramik einsteigen, ist dies der perfekte Einstieg! Sie brauchen keine Werkzeuge und brauchen auch keinen Brennofen, nur etwas Ton, Wasser, Ihre Hände und viel Geduld.

Rollen

Sie fragen sich vielleicht, warum die Technik so heißt. Das liegt daran, dass wir dem Ton die Form eines Zylinders geben müssen oder, um es leichter zu verstehen, die einer süßen Rolle, die wir in Spanien und Lateinamerika essen.

Mit dieser Technik lassen sich alle Arten von Gegenständen oder Figuren herstellen, von Tellern für die Küche bis hin zu Vasen mit verschiedenen Formen.

Sie basiert auf dem Zusammenfügen der Rollen aus Ton, um dem Stück dann die gewünschte Form zu geben.

Wie man eine Vase mit der Rollen-Technik herstellt

  1. Als Erstes müsst Ihr eine Basis herstellen. Da wir z.B. eine Vase machen wollen, muss man einen Kreis aus Tonrollen formen, auf den wir später die weiteren Rollen stellen. Die Rollen, die den Boden der Vase bilden, sollten etwas dicker sein als die nächsten, die wir nach und nach an der wachsenden Wand anbringen, denn so wird der Boden von Anfang an stabil sein.
  2. Um die Rollen zu formen, nimmt man ein Stück Ton und fängst an, es auf einem Tisch mit den Handflächen hin und her zu bewegen.

Dieser Schritt ist von entscheidender Bedeutung, daher hier einige Empfehlungen:

  • Denken Sie daran, immer mit der Handfläche und nicht mit den Fingern zu arbeiten, damit die Rollen die gleichen Formen besitzen.
  • Die Bewegung sollte nicht nur nach vorne und hinten erfolgen, sondern auch von der Mitte nach außen, um den Ton zu dehnen.

  • Wenn Sie mehrere Rollen hergestellt haben, können Sie diese nacheinander auf den Boden legen. Die unteren Rollen sollten dicker sein als die oberen. Durch das Übereinanderlegen der Rollen entstehen die Wände des Stücks.
  • Jedes Mal, wenn Sie eine neue Rolle auf ein andere legen, können Sie diese mit einem Finger zusammenfügen, so dass die sichtbare Verbindung verschwindet. Dies sollte zuerst von unten nach oben und dann von oben nach unten geschehen, als ob Sie den Ton ziehen würden. Je nach gewünschter Form können Sie alle Rollen in die gleiche Größe bringen. Wenn Sie jedoch eine Vase herstellen wollen, die in der Mitte breiter ist, können Sie etwas längere Rollen auf den Rand der vorherigen Rolle legen, um eine äußere Form zu schaffen.
  • Nun müssen Sie die Wände der Keramik perfektionieren, indem Sie die Rollen so zusammenfügen, dass die Wände innen und außen glatt sind.
  • Um Ihr Stück zu backen, müssen Sie es in einen Ofen zwischen 800°C und 1.200°C für ungefähr 2-3 Stunden legen oder stellen.
  • Nach dem Backen können Sie Ihr Stück nach Belieben verzieren, um es zu einer perfekten Dekoration für Ihr Zuhause zu machen.
Entnommen von Domestika

Vorteile

  • Es ist eine sehr einfache und unterhaltsame Technik.
  • Mit dieser Methode können Sie alle erdenklichen Formen erstellen.
  • Sie brauchen keine komplexen Werkzeuge.

Nachteile

  • Es ist schwierig, die Rolle in der gleichen Dicke und Länge herzustellen, damit die Figur symmetrisch ist.
  • Korrekturen sind kompliziert bis unmöglich. Sollte sich irgendwo ein Fehler einschleichen, ist es gut möglich, dass man von vorne beginnen muss.
  • Für manche Menschen ist dies eine etwas zu komplexe Methode.

Ist diese Technik empfehlenswert?

Sie ist für Anfänger zu empfehlen, erfordert aber etwas mehr Geduld als die vorherige, da das Zusammenfügen von kleinen Keramikstücken mühsamer und ein wenig schwieriger sein kann.

Glätten

Dies ist vielleicht eine der einfachsten Handmodelliertechniken in der Welt der Keramik. Sie kann hauptsächlich für Becher, Teller oder Tassen verwendet werden.

Wie man eine Vase herstellt

  1. Zunächst müssen Sie den Ton sehr gut kneten, um mit dem Prozess beginnen zu können. Legen Sie den Ton auf ein Tuch, damit er nicht am Tisch kleben bleibt.
  2. Fertigen Sie eine kreisförmige Unterlage an, denn wie bei der Rollen-Technik werden wir das ganze Stück auf dieser Unterlage herstellen. Sie können den Sockel mit einem etwas kleineren Durchmesser herstellen als die Keramikplatte, welche die Wand der Vase bilden wird. Damit wird es später beim Zusammenfügen einfacher, die Platte mit dem überstehenden Tonrest zu schließen, da sie ja etwas größer ist als der Sockel.
  3. Mit einem Nudelholz müssen Sie nun den Ton nach und nach dehnen, um eine Platte zu formen. Dies sollte auf beiden Seiten, der Ober- und der Unterseite, geschehen, damit die gleiche Dicke entsteht.
  4. Wenn Sie die gewünschte Dicke erreicht haben und der Keramik eine persönliche Note verleihen möchten, können Sie einen Stoff oder eine Form mit einem Muster darauflegen und mit der Walze darüberfahren, so dass dies auf der Keramik eingeprägt wird.
  5. Jetzt, wo die Tonplatte ein einzigartiges Design hat, kann man sie in die Hand nehmen und auf den Rand der zuvor hergestellten Basis legen, so dass sie wie ein Zylinder aussieht. (siehe Punkt 2.)
  6. Jetzt, wo die Tonplatte nicht mehr Kante an Kante liegt, sondern ein Stück auf dem anderen, wie Sie auf dem Bild unten sehen können, können Sie die beiden Ränder vorsichtig mit den Fingerspitzen zusammenfügen, genau wie beim Rollen-Verfahren.
  7. Wenn Sie die Form Ihrer Vase fertiggestellt haben, sollten Sie sie für etwa 2 bis 3 Stunden bei 800 °C bis 1.200 °C in den Ofen stellen. Keine Sorge, wenn Sie keinen speziellen Ofen haben, können Sie auch Ihren Backofen verwenden.
  8. Als letzter und wichtigster Schritt, wenn Sie ein Unikat wünschen, können Sie Ihre Vase nach Ihrem Geschmack dekorieren.
Entnommen von Domestika

Vorteile

  • Für die Herstellung werden nur zwei Keramikstücke benötigt.
  • Um den Prozess symmetrisch einfach zu gestalten, verwenden Sie einen Lineals und ein Skalpell.

Nachteile

  • Man muss sehr vorsichtig mit den Luftblasen sein, die beim Rollen entstehen können.
  • Es ist etwas kompliziert, die Keramikplatte mit den Fingerspitzen zu verbinden und sie gleichmäßig zu machen und braucht etwas Übung.

Ist diese Technik empfehlenswert?

Auch diese Technik ist für Anfänger sehr zu empfehlen, denn sie erfordert keine fremden Werkzeuge, die sie nicht kennen, sondern nur ihre Hände und ihren Wunsch, ein Werk zu schaffen. Der Prozess ist einfach und leicht zu befolgen, perfekt für einen entspannten Nachmittag mit Ton.

Modellieren auf einer Töpferscheibe

Dies ist die bekannteste Technik in der Welt der Keramik, da sie von erfahrenen Töpfern angewendet wird.

Sie eignet sich perfekt für die Herstellung aller Arten von Keramikarbeiten, von den kleinsten Dingen wie Geschirr bis hin zu einzigartigen und innovativen Objekten.

Um diese Technik zu beherrschen, ist viel Übung erforderlich, da man mit einer Maschine arbeitet. Das Ergebnis ist von mehreren Faktoren abhängig, insbesondere der Geschwindigkeit der Töpferscheibe.

Wie man eine Vase auf einer Töpferscheibe herstellt

  1. Bei dieser Technik muss der Ton zunächst sehr gut durchgeknetet werden, damit er sich beim Formen auf der Töpferscheibe besser verarbeiten lässt.
  2. Treten Sie vorsichtig auf das Pedal, ohne dass sich ein Stück Ton auf dem Drehtisch befindet, um festzustellen, wie viel Kraft Sie auf das Pedal ausüben müssen, ohne dass sich Ihr Stück während des Prozesses verformt.
  3. Sobald Sie damit vertraut sind wie schnell sich die Platte oder der Drehtisch dreht, können Sie Ihre Tonkugel auf die Platte legen und langsam und sehr behutsam formen, um die Form der Vase entstehen zu lassen. Sie können Ihre Hände mit etwas Wasser benetzen, damit Sie die Knete besser in der Hand haben und sie leichter in Ihren Fingern gleiten kann.
  4. Jetzt können Sie die allgemeine Form der Vase herstellen, indem Sie den Ton nach oben drücken, als ob Sie einen Zylinder formen würden, und gleichzeitig Ihre Hand in die Mitte legen, um den inneren Teil zu formen. Dabei müssen Sie beide Hände parallel benutzen, innen und außen. Denn wenn Sie auf der Innenseite Kraft aufwenden und die andere Hand nicht gleichzeitig als Stütze auf der Außenseite positionieren, können Sie eine Verformung des Werkstücks verursachen, die Sie nicht mehr beheben können.
  5. Wenn Sie bereits die perfekte Form Ihrer Vase erreicht haben und diese glatt ist, ohne Luftblasen oder Unebenheiten, können Sie aufhören. Deponieren das Stück an einem Ort, an dem es ein wenig trocknen kann.
  6. Zum Schluss wird die Vase bei einer Temperatur von 800°C bis 1200°C für etwa 6 Stunden in einen Ofen gestellt. Nach dem Backen können Sie Ihre Töpferware nach Belieben verzieren oder sie so belassen, damit sie natürlich aussieht.
Entnommen von Jandra Céramica

Vorteile

  • Die Stücke sind von hoher Qualität und haben eine schöne Oberfläche.
  • Wenn Sie etwas Erfahrung mit dieser Technik haben, sind die Stücke schnell gemacht.
  • Für eine Person, die Stress abbauen möchte, ist die Kombination aus dem Treten auf das Pedal, dem Gefühl, wie der Ton zwischen den Händen gleitet, und der Möglichkeit etwas zu formen, dafür eine der besten Methoden.

Nachteile

  • Es handelt sich um eine Technik, die nicht für jeden leicht zugänglich ist.
  • Es erfordert viel Übung, um die Technik zu beherrschen.
  • Es ist schwierig, das gewünschte Ergebnis zu erzielen, wenn Sie gerade erst mit dieser Technik beginnen.

Ist diese Technik empfehlenswert?

Es handelt sich um eine Technik für Experten oder für Personen, die bereits über einige Erfahrung verfügen. Eigentlich besteht die Idee darin, nach und nach zu lernen und die Schwierigkeitsgrade, die Keramik aufweisen kann, zu skalieren.

Die Ergebnisse sind aber am Ende großartig und der Prozess ist sehr interessant. Wenn Sie also etwas Neues wagen wollen, ist die Töpferscheibe Ihr Ding!

Modellierung von Gussteilen

Diese Technik ist weit verbreitet, um Keramikstücke in Massen herzustellen. Die Technik besteht darin, Schlicker in eine Form zu gießen. Schlicker ist eine Mischung aus Wasser und Ton, die zu einer zähflüssigen Masse wird.

Im Grunde geht es darum, den Ton in der Form trocknen zu lassen und dann die Form zu entfernen, um unser Stück zu erhalten.

Wie es gemacht wird

  1. Um zu überprüfen, ob der Schlicker den richtigen Zeitpunkt zum Gießen in die Form erreicht hat, darf die Mischung weder zu flüssig noch zu fest sein.
  2. Jetzt, wo die beiden Teile der Form zusammengeklebt sind, kann man damit beginnen, die Tonmischung in die Form zu gießen. Aber vorsichtig, nicht zu schnell oder zu langsam, damit der Schlicker in jede Pore der Form gelangt. Die Form sollte aus Gips bestehen, damit das Wasser aus der Mischung vom Gips absorbiert wird und dazu beiträgt, dass das Stück schneller aushärtet und trocknet.
  3. Sie müssen die Form mit der Mischung eine Minute lang stehen lassen, damit die Poren den Ton gut aufnehmen können.
  4. Nachdem Sie diese Minute gewartet haben, können Sie die Mischung mit mittlerer Geschwindigkeit in ein Gefäß gießen, damit der notwendige Ton an der Form haftet und das Stück gut geformt werden kann.
  5. Wenn das Stück trocken ist und aus der Form genommen werden kann, sollte der Ton nicht mehr glänzen. Und keine Sorge, für diesen Schritt brauchen Sie keinen Ofen, er trocknet an der Umgebungsluft.
  6. Jetzt können Sie die Form entfernen und Ihr Werkstück bestaunen!
  7. Damit Ihr Stück perfekt wird, müssen Sie es polieren, um eventuelle Unvollkommenheiten zu beseitigen, z. B. die Fuge zwischen den beiden Teilen der Form oder die Eintrittsstelle der Mischung. Diese kleinen Details können mit einem Skalpell entfernt werden.
  8. Zum Schluss kommt Ihr Stück für 4,5 Stunden bei 1.050 °C in einen speziellen Keramikbrennofen und Ihr Kunstwerk, an dem Sie so hart gearbeitet haben ist fertig.
Entnommen von Wikipedia

Vorteile

  • Das ist ein sehr einfaches Verfahren und ist nur eine Frage der Form.
  • Es ist eine lustige und andersartige Technik.

Nachteile

  • Sie erfordert Gipsformen in der gewünschten Form.
  • Sie benötigen einen speziellen Ofen, um die Mischung zu härten.

Ist diese Technik empfehlenswert?

Dies ist definitiv eine Technik für Experten, nicht wegen des Verfahrens, sondern wegen der Quantität und Qualität der Elemente, die sie erfordert. Wir hoffen, dass dieser Blog sehr nützlich für Sie war und dass Sie die perfekte Technik für sich finden konnten, egal ob Sie gerade erst anfangen oder schon erfahren sind. All dies sind sehr interessante, unterhaltsame und einzigartige Techniken, so dass Sie sicher an einer davon Gefallen finden werden.

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